Wirksamer Einbruchsschutz

Sicherheit für das Zuhause
Wird in den eigenen vier Wänden eingebrochen, stehen die betroffenen Personen meistens unter Schock. Der entstandene materielle Schaden ist dabei meistens nebensächlich. Die Verletzung der Privatsphäre und das verlorene Sicherheitsgefühl/ Vertrauen in das eigene Heim, sind die Hauptschäden, mit denen die Betroffenen zu kämpfen haben. Psychische Folgen bei den Betroffenen sind nicht selten. Wenn man bedenkt, dass ein Drittel aller Einbrüche beim Versuch scheitern, ist dies auf sicherungstechnische Anlagen an den Häusern und Wohnungen zurückzuführen. Auch das richtige Verhalten der Nachbarn untereinander schreckt Einbrecher ab.
Mit der folgenden Checkliste möchten wir Sie ein wenig sensibilisieren und aufzeigen, an welchen Punkten Sie Schwachstellen an Ihrem Zuhause haben.

Anhand der folgenden Liste können Sie Ihren Sicherheitsstandard innerhalb von 30 Minuten überprüfen.

Ist Ihr Hauseingang im Dunkeln nur schwach oder gar nicht beleuchtet?

Sorgen Sie für ausreichend Licht beim Zugang zu Ihrem Heim, sorgen Sie auch immer für die Funktionalität der Lichtquelle.

Hat Ihre Haus- bzw. Wohnungseingangstür Beschläge, die sich von außen abschrauben lassen?

Türbeschläge sollten von außen keine Schrauben aufweisen Wenn Sie so einen Türbeschlag noch haben, tauschen Sie ihn aus.

Ragt der Schließzylinder außen mehr als drei Millimeter über den Beschlag hinaus?

Diese drei Millimeter sollten nicht überschritten werden, da sich hier ein Ansatz für eine Zange bietet mit der der Zylinder heraus gebrochen werden kann. Empfehlenswert ist die Montage von Sicherheitsschließzylindern, die einen Bohrschutz aufweisen und bei Überstand mit einer Sicherheitsrosete versehen werden.

Ist die Haus- bzw. Wohnungseingangstür nur an einer Stelle verriegelt (nur Schlossverriegelung)?

Eine Mehrfachverriegelung an den Eingangstüren ist ratsam. Haben Sie nur eine Verriegelung, so kann durch Montage von Zusatzschlössern ein Aufhebeln der Tür deutlich erschwert werden.

Ist das Schließblech (dient im Türrahmen für festen Halt des Riegels) nur mit einfachen Holzschrauben befestigt?

Ein Schließblech sollte aus Stahl (3 mm) bestehen und am besten im Mauerwerk verankert werden. Sollte dieses nicht möglich sein, ist eine Montage eines min. 50 cm langen Winkelschließbleches empfehlenswert.

Befinden sich an Ihrer Haus- bzw. Wohnungseingangstür oder an einem Nebeneingang (Kellerzugang) außen liegende Türangeln (Türscharniere)?

Diese Türen sind leicht aus den Angeln zu heben. Abhilfe können so genannte Hinterhaken leisten. Diese Haken greifen beim Schließen der Türe in eine gegenüberliegende Bohrung und verhinden ein Aufhebeln. Der Hinterhaken sollte im Mauerwerk verankert werden. Sollte die Montage eines Hinterhakens nicht möglich sein, so ist ein Installieren von Zusatzschlössern sinnvoll.

Können Sie Personen erst erkennen, wenn Sie die Tür bereits geöffnet haben?

In manchen Situation ist das Vorhanden sein eines Türspions und/ oder ein Zusatzschloss mit einem Sperrbügel oder -kette vorteilhaft. Eine Türsprechanlage kann hier ebenfalls gute Dienste leisten.

Gibt es eine Eingangstüre, die nicht sehr stabil ist, die eine Glasfüllung oder nur ein einfaches Schloss hat?

Hier sollten die gleichen Sicherungsmaßnahmen eingehalten werden wie bereits oben angeführt. Türen mit Glasfüllungen sollten gegen Durchbruch/ Durchwurf gesichert sein z.B. durch eine Folie. Bei Türen mit Glasfüllungen sollte niemals der Schlüssel von innen aufgesteckt werden.

Gibt es eine Balkon- oder Terassenhebetür, deren Kipphebel nicht gesichert ist?

Terrassen-, Balkon- und Loggiatüren können durch abschließbare Hebetür-, Griff- und Schiebetürsicherungen gesichert werden. Diese verhindern, dass durch eine durchgebrochene Öffnung hindurchgegriffen und die Tür geöffnet werden kann (die Schlüssel sollten nach Verschluss nicht auf den Schlössern stecken).

Haben die Fenster einfache Griffe, die nicht abzuschließen sind?


Hier gelten die gleichen Bedingungen, wie bei den Balkon- oder Terrassentüren. Nachträglich in installierte und zusätzliche Sicherungen sollten gemäß der Anbauanleitung montiert werden. Es sollte noch bedacht werden, dass höher gelegene Fenster (ab 3.Etage) nicht unbedingt gefährdet sind, es sei denn diese können durch Steighilfen erreich werden.

Lassen sich Rollläden von außen leicht hochschieben?


Rollläden können nicht nur allein als Sicherung dienen, hier sollten die Fenster und Türen wie bereits erwähnt, gesichert sein. Das Hochschieben der Rollläden kann durch eine Rollladensicherung verhindert werden. Voraussetzung hierfür sind Holz- oder Metalllamellen die in stabilen Führungsschienen geführt werden. Kunststofflamellen können durch Metalleinlagen verstärkt werden. Die Rollladensicherung wird im oberen Drittel montiert und verhindert bei herabgelassenen Rollläden ein Hochschieben.

Sind Kellerschachtroste gegen Hochheben gesichert?


Eine Kellerrostsicherung verhindert das Hochheben des Kellerrostes. Dazu müssen an dem Kellerrost Flacheisen seilich montiert werden, die tief im Schacht mit einem im Mauerwerk verankerten Verbindungsstück fes verbunden werden.

Sind Ihre Kellerfenster ausreichend gesichert?


Sollten diese Fenster "nomal" erreichbar sein, gelten hier die gleichen Voraussetzungen wie für die bereis erwähnten Fenster. Kellerfenster die in einen Kellerschach oder Luftschacht liegen, sollten je nach Bauart mit Zusatzschlössern und/ oder mit Stahllochblenden versehen werden. Stahllochblenden werden von innen mit dem Fensterrahmen verschraubt oder mit einem Hangschloss gesichert.

Gibt es noch andere, nicht gesicherte Öffnungen am Haus (Luftschächte, Lichtkuppeln), die leicht erreichbar sind und ein Eindringen in die Räumlichkeiten ermöglichen?

Lichtkuppeln können, wenn sie leicht erreichbar sind, von außen schnell und geräuscharm aufgeschraubt werden. Durch ein montiertes Schutzgitter, montiert unter der Lichtkuppel und im Mauerwerk verankert, kann ein Durchsteigen verhindert werden. Gleiche Sicherungsmaßnahmen sollten für Luftschächte gelten.

Bietet Ihre Grundstücksgrenze einen ausreichenden Sichtschutz?

Hierzu gibt es viele unterschiedliche Meinungen.Einerseits ist der Sichtschutz eine Sicherung im Allgemeinen und für die Privatsphäre eine einfache aber auch kostenintensive Lösung. Andererseits bietet man einem potentiellen Straftäter ebenfalls einen Sichtschutz. Bei Anlegung eines Sichtschutzes sollten, nach allen Seiten mögliche und vertretbare Maßnahmen ergriffen werden, um sich persönlich Wohl zu fühlen (z. B mit Bepflanzung). Von einer dichten Bepflanzung am Eingangsbereich wird jedoch abgeraten da hier der Sichtschutz für einen Straftäter Vorteile bietet. Sollten bereits Schutzmaßnahmen (Gartenzaun, Mauer) vorhanden sein, sollte je nach Höhe (ab 180 cm) darauf geachtet werden, dass ein Überkletterschutz vorhanden ist. Weiterhin sollten Eingänge zum Grundstück ebenfalls mit bereits beschriebenen Schlössern versehen werden.

Stehen Ihre Gartenmöbel/Ihre Mülltonnen in der Nähe Ihres Hauses?

Diese und andere Gegenstände können einem potentiellen Straftäter als Einsteighilfe für höher gelegene Fenster, Balkone etc. dienen.

Kriminelle meiden Licht.In der heutigen Zei gib es verschieden Möglichkeiten eine Lichtquelle zu betreiben (Stromnetz, Solarspeichefunktion, etc.). Die Auswahl der Lichtquellen kennt ebenfalls keine Grenzen mehr. Wenn Sie das Grundstück ausleuchten, sollten die Versorgungsleitungen in das Erdreich gelegt werden und vom Wohnraum aus steuerbar sein.

Sind Ihre Außensteckdosen von innen ein- und ausschaltbar?
Wenn Außensteckdosen vorhanden sind, auch auf Balkonen, sollten sie von innen ausschaltbar sein. Sie können nicht nur einem Straftäter für sein elektrisches Werkzeug dienlich sein, sondern bieten auch anderen Personen Gelegenheiten, Sie zu schädigen.

Haben Sie oberirdisch verlaufende Versorgungsleitungen (z. B. Telefonleitungen)?

Auch hierbei gilt: "Gelegenheit macht Diebe". Versorgungsleitungen sollten grundsätzlich unterirdisch verlegt werden.

Anmerkung

Wir haben Ihnen überwiegend mechanische Sicherungsmaßnahmen aufgezählt, da diese den Widerstandswert (die Zeit die ein Einbrecher benötigt, um in ein Objekt zu gelangen) erhöhen. Sie sind zum Teil kostengünstig und relativ einfach in der Nachrüstung.

Zu jedem Teilgebiet gibt es noch viele Sicherungsmöglichkeiten, hierzu stehen Ihnen auch die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen zur Verfügung, die Sie produktneutral beraten.

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Dieser Beitrag stammt von freien Mitarbeiter:innen des Security Explorer.
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